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ein unbeliebtes Frühstück



endrick offline
Kapitän/1. Ing
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Alter: 80
Beiträge: 1859
Dabei seit: 06 / 2009
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Betreff: Re: ein unbeliebtes Frühstück  -  Gepostet: 28.11.2013 - 02:17 Uhr  -  
Zitat

Spezi: Vielleicht darf man auch nicht die Zeit ausser acht lassen, denn in den "schlechten Jahren" nach dem Krieg hat man vielleicht auf dem Schiff eine bessere Verpflegung erhalten als zu Hause.



''Amen''!
Stimmte in meinem Fall 100%. Ich fand - und kann dies heute in meinen Briefen nach Hause von damals , nachvollziehen (Mutti hat alles aufgehoben) - die Verpflegung am Priwall schon gut, wenn auch etwas ''spärlich'' dann im Vergleich zum ersten Dampfer. So gut ging's mir zu Hause nie zuvor.
Zwar war Vieles neu für mich - Labskaus, süße Suppen, Schnitzel oder Kotelett mit Soße usw., aber am Schiff schon mal die fünf Mahlzeiten am Tag waren total ungewöhnt. Als Moses war dann im ersten Jahr schon viel Backschaft (wir waren zu zweit), aber wir wurden immer satt. Und da wir auch meist 12 Passagiere hatten, konnte man vom Chief Steward, dem Koch oder Bäcker öfters mal einen Leckerbissen zugesteckt bekommen.

Hier ein Ausschnitt vom ersten Brief nach Hause, 19.02.1962, wo ein Frühstück beschrieben wird: ''Die Verpflegung (5.60 Tagessatz) ist ausgezeichnet, man kriegt mehr als der größte Fresser verträgt. Morgens stärksten Bohnenkaffee (anderen haben sie gar nicht an Bord) mit Butter (so viel man will), Marmelade (Kirschen, Marillen), drei Sorten Brot, dickste eingesüßte Kondensmilch, irgendeine (süße) Suppe und dann verschieden: Bratwürste (zwei Stück), oder Kartoffelpuffer mit Schinken, oder Eier (vier) beliebig zubereitet, Toasts aus Käse oder was man da sonst eben schnell zubereiten kann."

Also volle Zufriedenheit und wesentlich reichhaltiger als am Priwall, obwohl wir auch dort nie gehungert hatten. Dies war auf der Natal, und war dann auf allen meinen anderen Dampfern nicht viel anders - bei Poseidon sogar fast noch besser. Nur auf der Baumwall, ein Kümo, ging's etwas einfacher zu; der Alte war mit beteiligt am Schiff......

Gruß

Endrick
Humanus sum, nihil humanum a me alienum puto.
Terence

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steward offline
Kapitän/1. Ing
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Betreff: Re: ein unbeliebtes Frühstück  -  Gepostet: 28.11.2013 - 10:13 Uhr  -  
Hallo Spezi,
auf Deine Art Rühreier zu machen, mag ja recht einfach sein, aber so bekommst Du nie ein Omelett zusammen.
Was Du über die Verpflegung im Allgemeinen sagst, ist zwar richtig, aber das traf nicht für jede Reederei zu. Zum Beispiel bei der OPDR gab es ständig stunk von Achtern, weil die Verpflegung äußerst mau war. Wie Du schreibst "Zwei Sorten Marmelade, Honig und Aufschnitt", davon hätten die Leute nur träumen können. Es gab in der Mannschaftsmesse ja nicht einmal einen Kühlschrank. Dort gab es nur einen Spint, der von innen mit Blech ausgeschlagen war, das nannte sich Kühlschrank. Dort kannst Du doch keinen Aufschnitt lange stehen lassen, außerdem, das bisschen Aufschnitt, was es zum Abendbrot gab, war im handumdrehen weg. Es gab für 12 Leute ein Pfund Butter am Tag, danach gab es nur noch die billige Margarine. Dies galt natürlich nicht für den Salon, schon gar nicht mit Passagieren, für die hat sich der Koch den A...sch aufgerissen. Ich könnte noch eine ganze Weile weiter schreiben, aber was soll das.
Gruß steward
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J.Schnütgen offline
Ist auf seine letzte Reise gegangen
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Herkunft: GERMANY  Köln
Alter:
Beiträge: 3263
Dabei seit: 09 / 2006
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Betreff: Re: ein unbeliebtes Frühstück  -  Gepostet: 28.11.2013 - 11:18 Uhr  -  
Hallo Steward,
wann war das mit der OPDR?
Ich bin in den 50er Jahren auf mehreren Schiffen dort als Hochseeschlosser gefahren.
Verpflegungsmäßig war die Achtergang arm dran.
Gruß Jürgen
Wenn man Gedanken von einer Person stiehlt, ist das ein Plagiat,
stiehlt man von vielen, dann ist es Forschung.
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Spezi versteckt
Kapitän/1. Ing
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Geschlecht: männlich
Herkunft: GERMANY  BGL
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Beiträge: 1718
Dabei seit: 03 / 2009
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Betreff: Re: ein unbeliebtes Frühstück  -  Gepostet: 28.11.2013 - 14:45 Uhr  -  
Zitat

So gut ging's mir zu Hause nie zuvor.
Zwar war Vieles neu für mich - Labskaus, süße Suppen, Schnitzel oder Kotelett mit Soße usw., aber am Schiff schon mal die fünf Mahlzeiten am Tag waren total ungewöhnt. Als Moses war dann im ersten Jahr schon viel Backschaft (wir waren zu zweit), aber wir wurden immer satt.

Zitat

Hallo Spezi,
auf Deine Art Rühreier zu machen, mag ja recht einfach sein, aber so bekommst Du nie ein Omelett zusammen.
Was Du über die Verpflegung im Allgemeinen sagst, ist zwar richtig, aber das traf nicht für jede Reederei zu.

Hallo Steward,

Ich habe ja Rühreier und nicht Omelett gemeint.
Mit den Unterschieden bei den einzelnen Reedereien hast du natürlich recht.
Wenn man die Berichte einiger Mitglieder hier im Forum liest, kann man nur Mitleid empfinden.

Ich hatte da grosse Glück, gleich bei der Hamburg-Süd zu landen.
Insgesamt bin ich auf sechs Schiffen der Oetker-Gruppe gefahren (HSDG, RAO, DLL) und auf allen Schiffen war die Verpflegung super.
Es war so ähnlich, wie Endrick es beschreibt Wenn es was zum meckern gab, lag es am Koch.

Etwas anders war es auf der FLACHSEE und auf dem Kümo REBENA, wo alles etwas anders organisiert war.
Aber auch hier gab es gute und ausreichende Verpflegung.
Servus, Spezi.
Seemannsschule FALKENSTEIN - Jan.- März 1958 - Schiffe: SANTA ELENA - BELGRANO - RICHARD KASELOWSKY - ANKARA - MERSEY ORE - CAP FRIO - SANTA URSULA - FLACHSEE - SÜDERAU - ESSO HAMBURG - REBENA
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steward offline
Kapitän/1. Ing
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Geschlecht: männlich
Herkunft: GERMANY  Hamburg
Alter: 78
Beiträge: 290
Dabei seit: 05 / 2009
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Betreff: Re: ein unbeliebtes Frühstück  -  Gepostet: 28.11.2013 - 15:01 Uhr  -  
Hallo Herr Schnütgen,
ich bin von Ende 1964 bis Mitte 1965 auf der Melilla gefahren. Dort war die Verpflegung so, wie ich sie beschrieben habe. Wir Mitschiffs hatten es ungleich besser. Es kam nicht selten vor, dass von Achtern jemand kam und fragte ob wir noch etwas abgeben könnten. Da kam bei mir dann immer Wut hoch, wie unterschiedlich hier verproviantiert wurde. Deshalb bin ich auch 1965 von der OPDR weggegangen.
Gruß steward
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holger harms
 
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Betreff: Re: ein unbeliebtes Frühstück  -  Gepostet: 28.11.2013 - 19:47 Uhr  -  
Moin @all,

bin bei verschiedenen Reedereien gefahren.
Wir hatten immer ausreichend zu Essen.
Auf meinen 1.Schiff als Moses war es nicht immer so,denn wenn die Frau des Alten nicht an Bord war,mußte ich kochen.
Ahnung hatte ich keine davon,so war auch manchmal das Essen.
Auf den anderen Schiffen lag es auch am Koch,ob das Essen gut oder schlecht war.
Besonders schlecht war es auf der ALMAK von Vlassov,nachden Kapotän Klupsch von der Hamburg-Süd zu uns kam.
Er war schon fett und wurde immer fetter mit Spezialkost ,nur wir litten Hunger.Es war zwar immer etwas da,aber es schmeckte grauenhaft mit schlechter Qualität.
Die Geschäcker sind verschieden.Noch heute esse ich sehr gerne Rühreier mit Speck und Zwiebel,dazu dicke Bohnen und Bratwürstchen sowie
Gurken,Pickles und Tomaten.
Habe ich jetzt auf meiner Fahrt von Grand Canaria nack Kapstadt jeden morgen gegessen!!!Danach ist erst Brötchen mit Butter und Honig dran.
Haferschlekim ist aber auch nicht zu verachten.

Gruß Holger Harms
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