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defi: Wie ich an Bord zum Kochen kam
defi und Ihre Story
defi

Betreff: Re: wo ist kapitän bauer? - Gepostet: 06.09.2012 - 17:01 Uhr -
An einem dieser stürmischen Nachmittage löste sich eine Schlingerleiste im Vorratsraum und etliche Honiggläser lagen unten. Wenigstens war der Fussboden astrein sauber (mein Putzfimmel). Da lag die klebrige Masse nun. Vor Entsetzen hätte ich am liebsten losgeheult, aber diese Niederlage wollte ich mir nicht leisten.
Also, was tun. Es war Advent, ich hatte Rezepte für Weihnachtsplätzchen und dachte an Lebkuchen. Dass man für Lebkuchen Honig braucht, wusste ich wenigstens.
Also, los, alles zusammenwischen, Scherben rauspulen und Lebkuchen backen. Und was soll ich sagen, sie waren grossartig! Vielleicht nicht so schön geformt, aber in
der Tat ausserordentlich schmackhaft. Sie wurden in Mengen verdrückt und es war gar nicht schlimm, dass hin und wieder jemand in die Kombüse kam, um mir eine vergessene Scherbe zurückzugeben.
In Alexandria war Proviantkaufen angesagt. Ali brachte uns auf den Basar. Ali war der ägyptische Wachmann, der immer als erster an Bord kam. Noch auf Reede, in seinem Schlepptau die ersten Händler. Mit Ali kauften wir also ein. Früchte, Gemüse, Fisch, Oliven und vor allem zwei riesige Truthähne. Ganz frisch, die Federn steckten noch im Bürzel. Der eine sollte für Weihnachten sein, der zweite für Silvester.
Endlich wieder frisches Gemüse, endlich ein paar Tage kochen ohne Schaukelei, ohne dass die alles irgendwie schief aussah und ohne dass die Kuchen in der Mitte ein Loch hatten.
Nach einer Woche war Auslaufen angesagt. Es war Heiligabend und wir freuten uns darauf, endlich wieder unter uns zu sein. Leider verweigerten die Lotsen wegen des schlechten Wetters ihren Dienst. Wir wollten aber auf Biegen und Brechen weg von dem Dreck, von den Händlern, die sich an Deck niedergelassen hatten. Wir wollten wieder unsere Kammertüren offen lassen können und wir wollten allein „o du fröhliche“ singen und unseren Truthahn essen.
Die Pinienkerne und Rosinen für die Füllung hatte der Kapitän schon vor einigen Tagen in hochprozentigem Rum eingelegt. Ab und zu kam mal jemand zum Probieren, so dass der Kapitän immer wieder auffüllen musste. Mit Reis zusammen gab das eine Füllung, die es in sich hatte. Und nun hatten wir so richtig Lust auf den Truthahn. Also entschied die Schiffsleitung, ohne Lotsen auszulaufen. Der Protest der Lotsen und Behörden wurde mit den üblichen Zigarettenstangen und Schnapsflaschen gebodigt.
Draussen legten wir uns unter Küstenschutz vor Anker und dann ging es los. Mittags gab es nur eine Kleinigkeit, weil der Herd ohnehin für den Truthahn reserviert war.
Dessen Füllung war zum Teil schon beim 2. Ing. im Magen und seiner Aufgabe, den Weihnachtsbaum in der Offiziersmesse zu schmücken, war er nicht mehr gewachsen. Also übernahmen das die Jungs von Deck und aus der Maschine. Dass sie die für die Offiziersmesse gedachten silbernen Kugeln zu schlicht für uns fanden und sie mit den ihrigen austauschten, war kein Problem für uns. Wichtig war das Ergebnis, und das machte mächtig fröhlich.
Also, was tun. Es war Advent, ich hatte Rezepte für Weihnachtsplätzchen und dachte an Lebkuchen. Dass man für Lebkuchen Honig braucht, wusste ich wenigstens.
Also, los, alles zusammenwischen, Scherben rauspulen und Lebkuchen backen. Und was soll ich sagen, sie waren grossartig! Vielleicht nicht so schön geformt, aber in
der Tat ausserordentlich schmackhaft. Sie wurden in Mengen verdrückt und es war gar nicht schlimm, dass hin und wieder jemand in die Kombüse kam, um mir eine vergessene Scherbe zurückzugeben.
In Alexandria war Proviantkaufen angesagt. Ali brachte uns auf den Basar. Ali war der ägyptische Wachmann, der immer als erster an Bord kam. Noch auf Reede, in seinem Schlepptau die ersten Händler. Mit Ali kauften wir also ein. Früchte, Gemüse, Fisch, Oliven und vor allem zwei riesige Truthähne. Ganz frisch, die Federn steckten noch im Bürzel. Der eine sollte für Weihnachten sein, der zweite für Silvester.
Endlich wieder frisches Gemüse, endlich ein paar Tage kochen ohne Schaukelei, ohne dass die alles irgendwie schief aussah und ohne dass die Kuchen in der Mitte ein Loch hatten.
Nach einer Woche war Auslaufen angesagt. Es war Heiligabend und wir freuten uns darauf, endlich wieder unter uns zu sein. Leider verweigerten die Lotsen wegen des schlechten Wetters ihren Dienst. Wir wollten aber auf Biegen und Brechen weg von dem Dreck, von den Händlern, die sich an Deck niedergelassen hatten. Wir wollten wieder unsere Kammertüren offen lassen können und wir wollten allein „o du fröhliche“ singen und unseren Truthahn essen.
Die Pinienkerne und Rosinen für die Füllung hatte der Kapitän schon vor einigen Tagen in hochprozentigem Rum eingelegt. Ab und zu kam mal jemand zum Probieren, so dass der Kapitän immer wieder auffüllen musste. Mit Reis zusammen gab das eine Füllung, die es in sich hatte. Und nun hatten wir so richtig Lust auf den Truthahn. Also entschied die Schiffsleitung, ohne Lotsen auszulaufen. Der Protest der Lotsen und Behörden wurde mit den üblichen Zigarettenstangen und Schnapsflaschen gebodigt.
Draussen legten wir uns unter Küstenschutz vor Anker und dann ging es los. Mittags gab es nur eine Kleinigkeit, weil der Herd ohnehin für den Truthahn reserviert war.
Dessen Füllung war zum Teil schon beim 2. Ing. im Magen und seiner Aufgabe, den Weihnachtsbaum in der Offiziersmesse zu schmücken, war er nicht mehr gewachsen. Also übernahmen das die Jungs von Deck und aus der Maschine. Dass sie die für die Offiziersmesse gedachten silbernen Kugeln zu schlicht für uns fanden und sie mit den ihrigen austauschten, war kein Problem für uns. Wichtig war das Ergebnis, und das machte mächtig fröhlich.
defi

Betreff: Re: wo ist kapitän bauer? - Gepostet: 06.09.2012 - 17:04 Uhr -
Jeder, der nicht seine Wache zu gehen hatte, übernahm eine Aufgabe, in der Kombüse und in der Messe. Die Kombüse war voll, hier wurde nämlich auch der Punsch angesetzt und vom Ersten und vom Chief immer mal wieder auf Brauchbarkeit geprüft und verfeinert. Rum hatten wir ja reichlich an Bord. Zum Glück lagen wir vor Anker, da konnte die Wache gelassen gegangen werden und jeder löste jeden mal ab.
Der Truthahn war ein Hit. Der Punsch auch. Und der Baum so quietschebunt, dass man gar nicht anders konnte als fröhlich sein. Nach dem Essen sangen unsere vier Philippinos „we wish you a merry christmas“. Richtig gut. Sie hatten auch keinen Tropfen von dem Punsch getrunken.
Am ersten Weihnachtstag morgens nahmen wir wieder Fahrt auf, und selbst mit Rollen und Stampfen schmeckten die Reste wunderbar.
Und so kochte ich weiter. Das Wetter wurde nicht besser, warum auch, war ja schliesslich Winter. Aber ich hatte mich dran gewöhnt. Mir rutschten keine Pfannen mehr vom Herd und es fielen auch keine Honiggläser mehr runter. Allenfalls schwappte mal etwas Suppe über und hinterliess einen schönen Fettfilm auf dem Boden. Dann durfte ich zwischendrin eben mal wieder scheuern.
Silvester gab es den zweiten Truthahn, diesmal mit etwas weniger Alkohol drin aber nicht schlechter. Wegen meines Engagements, das mittlerweile allseits sehr geschätzt wurde, durfte ich um Mitternacht das Typhon drücken. Ganz lange.
Nach Rotterdam war es nun nicht mehr weit und dann sollte in Hamburg ja der neue Koch kommen.
Er kam tatsächlich. Inspektor B. mit seinen ewig heraushängenden Hemdenzipfeln war ganz aufgeregt, dass alles so toll geklappt hatte. Und er freute sich, dass ich so für alle Fälle nun schon Übung hatte.
Auslaufen. Der neue Koch machte einen guten Eindruck. Etwa einen halben Tag lang. Dann war er blau. In Rotterdam musste er von Bord.
Also musste ich wieder in die Kombüse. Nur für zwei Tage, in Antwerpen sollte Ersatz kommen.
Und wie der kam.
Ein Riese stand an der Pier. Mit Händen so gross wie Bratpfannen.
„Ich soll hier für Ordnung sorgen“.
Das tat er. Wir kriegten es anfangs gar nicht mit. Er warf, wir waren bereits in Fahrt, alle kleinen Messer und Gerätschaften über Bord, mit denen seine riesigen Hände nichts anfangen konnten. Übrig blieben die Bratpfannen von ca 60 cm Durchmesser und grösser. Kleine Töpfe gab es nicht mehr, den Bratenwender konnte eine normale Person nicht mit einer Hand beherrschen.
Aber er kochte gut. Welch ein Genuss. Schlechtwetter in der Biskaya und nicht kochen müssen. Einfach oben auf der Brücke sein und das Meer betrachten. Oder in der Funkbude wieder die Kommunikation ship-to-shore übernehmen. Mit richtig Morsen, was ich doch liebte, weil Norddeichradio das schnellere Morsen dem Sprechfunk vorzog. Und ich konnte meine Hände wieder verhätscheln.
Der Truthahn war ein Hit. Der Punsch auch. Und der Baum so quietschebunt, dass man gar nicht anders konnte als fröhlich sein. Nach dem Essen sangen unsere vier Philippinos „we wish you a merry christmas“. Richtig gut. Sie hatten auch keinen Tropfen von dem Punsch getrunken.
Am ersten Weihnachtstag morgens nahmen wir wieder Fahrt auf, und selbst mit Rollen und Stampfen schmeckten die Reste wunderbar.
Und so kochte ich weiter. Das Wetter wurde nicht besser, warum auch, war ja schliesslich Winter. Aber ich hatte mich dran gewöhnt. Mir rutschten keine Pfannen mehr vom Herd und es fielen auch keine Honiggläser mehr runter. Allenfalls schwappte mal etwas Suppe über und hinterliess einen schönen Fettfilm auf dem Boden. Dann durfte ich zwischendrin eben mal wieder scheuern.
Silvester gab es den zweiten Truthahn, diesmal mit etwas weniger Alkohol drin aber nicht schlechter. Wegen meines Engagements, das mittlerweile allseits sehr geschätzt wurde, durfte ich um Mitternacht das Typhon drücken. Ganz lange.
Nach Rotterdam war es nun nicht mehr weit und dann sollte in Hamburg ja der neue Koch kommen.
Er kam tatsächlich. Inspektor B. mit seinen ewig heraushängenden Hemdenzipfeln war ganz aufgeregt, dass alles so toll geklappt hatte. Und er freute sich, dass ich so für alle Fälle nun schon Übung hatte.
Auslaufen. Der neue Koch machte einen guten Eindruck. Etwa einen halben Tag lang. Dann war er blau. In Rotterdam musste er von Bord.
Also musste ich wieder in die Kombüse. Nur für zwei Tage, in Antwerpen sollte Ersatz kommen.
Und wie der kam.
Ein Riese stand an der Pier. Mit Händen so gross wie Bratpfannen.
„Ich soll hier für Ordnung sorgen“.
Das tat er. Wir kriegten es anfangs gar nicht mit. Er warf, wir waren bereits in Fahrt, alle kleinen Messer und Gerätschaften über Bord, mit denen seine riesigen Hände nichts anfangen konnten. Übrig blieben die Bratpfannen von ca 60 cm Durchmesser und grösser. Kleine Töpfe gab es nicht mehr, den Bratenwender konnte eine normale Person nicht mit einer Hand beherrschen.
Aber er kochte gut. Welch ein Genuss. Schlechtwetter in der Biskaya und nicht kochen müssen. Einfach oben auf der Brücke sein und das Meer betrachten. Oder in der Funkbude wieder die Kommunikation ship-to-shore übernehmen. Mit richtig Morsen, was ich doch liebte, weil Norddeichradio das schnellere Morsen dem Sprechfunk vorzog. Und ich konnte meine Hände wieder verhätscheln.
defi

Betreff: Re: wo ist kapitän bauer? - Gepostet: 06.09.2012 - 17:05 Uhr -
Und dann rief uns Norddeichradio. Der Koch würde in Malta von der Polizei abgeholt, er sei des Mordes verdächtig.
Er, der gutmütige Riese? Nicht zu glauben. Er beteuerte seine Unschuld und wir glaubten ihm. Angeblich hatte er, zusammen mit einem Kumpel, auf dem vorigen Schiff in Finnland Damenbegleitung gehabt und die seine war spurlos verschwunden.
Nun ja, er musste raus zur Kombüse, war von nun an bis Malta Fahrgast.
Nun stand ich da mit den Riesenpfannen. Die Spiegeleier zogen sich bei dem Seegang als Bananen am Pfannenrand entlang. Die Kartoffelschälmaschine konnte die teilweise andauernde Schieflage überhaupt nicht korrigieren und schälte auf der einen Seite alles, auf der anderen nichts. Da mussten wieder die Jungs ran zum Helfen. Und dann diese riesigen Töpfe. Nicht möglich für mich, einen solchen Topf mit Suppe zu heben.
An Ablösung war nicht zu denken, darum bestand ich drauf, nun mal eine richtige Kochsheuer zu erhalten. Die bekam ich tatsächlich. Wahrscheinlich war es nur die eines Hilfskochs, aber egal, ich wollte einfach eine kleine Belohnung.
Im Januar war das Wetter nicht besser als im Dezember. Es wurde eher schlechter. Einmal briet ich Leber, Abwechslung muss ja sein. Nicht etwa Kalbs- oder Rindsleber, nein, an Bord gab es Schweineleber. Und die roch nicht so toll beim Braten. Ich musste alle Naslang ein Deck höher laufen, um frische Luft schnappen zu können. Auf dem Kombüsendeck durfte ich wegen der hohen Wellen wieder nicht die Aussentür öffnen. Obwohl das eine oder andere deshalb verbrutzelte, kamen keine Klagen. Mittlerweile wusste jeder an Bord, dass es eine rechte Leistung war, bei dieser Wetterlage als Nichtprofi einigermassen Anständiges auf den Tisch zu bringen.
Im nächsten Alexandria-Aufenthalt brachte uns Ali eimerweise Tintenfisch mit. Ansich eine Freude, aber wer sollte den denn ausnehmen. Ich etwa? Nein. Unter der Aufsicht von Ali übernahmen das dann zwei der an Deck niedergelassenen Händler. Es war schrecklich. Sie schmissen einfach alles auf den Boden, es könne ja später mit dem Schlauch weggespült werden, meinte Ali.
Ich habe die Kombüse verlassen und mich geweigert, diese wieder zu betreten, solange die beiden Männer da ihr Unwesen trieben. Dann waren sie weg, wir begannen auszulaufen und ich begann zu schrubben. Nichts war das mit einfach Wegspülen. Das Speigatt gab alles zurück und ich musste die Jungs von Deck zu Hilfe holen, die mir unter Würgen und Fluchen den Abfluss frei machten.
Ich habe auch geflucht und gewürgt und mir geschworen, dass ich aussteige, wenn wieder keine Ablösung kommt. Dann konnte meinetwegen Inspektor Hemdenzipfel kochen.
Hamburg. Unser geschätzter Koch kam aus dem Urlaub zurück. Fand eine Kombüse vor, die glänzte. Und konnte gar nicht glauben, was in seiner Abwesenheit so alles passiert war.
Den letzten Besuch in „meiner“ Kombüse macht Sönke.
„Da. Von Thönke und den anderen. Wir wollten mal danke thagen“. Es war eine goldene Kette vom Basar in Alexandria. Ich habe sie heute noch.
Ich war von 49 auf 44 kg geschrumpft.
Gekocht habe ich nie mehr, aber ich bin aber im lokalen Vorstand einer internationalen Schlemmerkette.
Er, der gutmütige Riese? Nicht zu glauben. Er beteuerte seine Unschuld und wir glaubten ihm. Angeblich hatte er, zusammen mit einem Kumpel, auf dem vorigen Schiff in Finnland Damenbegleitung gehabt und die seine war spurlos verschwunden.
Nun ja, er musste raus zur Kombüse, war von nun an bis Malta Fahrgast.
Nun stand ich da mit den Riesenpfannen. Die Spiegeleier zogen sich bei dem Seegang als Bananen am Pfannenrand entlang. Die Kartoffelschälmaschine konnte die teilweise andauernde Schieflage überhaupt nicht korrigieren und schälte auf der einen Seite alles, auf der anderen nichts. Da mussten wieder die Jungs ran zum Helfen. Und dann diese riesigen Töpfe. Nicht möglich für mich, einen solchen Topf mit Suppe zu heben.
An Ablösung war nicht zu denken, darum bestand ich drauf, nun mal eine richtige Kochsheuer zu erhalten. Die bekam ich tatsächlich. Wahrscheinlich war es nur die eines Hilfskochs, aber egal, ich wollte einfach eine kleine Belohnung.
Im Januar war das Wetter nicht besser als im Dezember. Es wurde eher schlechter. Einmal briet ich Leber, Abwechslung muss ja sein. Nicht etwa Kalbs- oder Rindsleber, nein, an Bord gab es Schweineleber. Und die roch nicht so toll beim Braten. Ich musste alle Naslang ein Deck höher laufen, um frische Luft schnappen zu können. Auf dem Kombüsendeck durfte ich wegen der hohen Wellen wieder nicht die Aussentür öffnen. Obwohl das eine oder andere deshalb verbrutzelte, kamen keine Klagen. Mittlerweile wusste jeder an Bord, dass es eine rechte Leistung war, bei dieser Wetterlage als Nichtprofi einigermassen Anständiges auf den Tisch zu bringen.
Im nächsten Alexandria-Aufenthalt brachte uns Ali eimerweise Tintenfisch mit. Ansich eine Freude, aber wer sollte den denn ausnehmen. Ich etwa? Nein. Unter der Aufsicht von Ali übernahmen das dann zwei der an Deck niedergelassenen Händler. Es war schrecklich. Sie schmissen einfach alles auf den Boden, es könne ja später mit dem Schlauch weggespült werden, meinte Ali.
Ich habe die Kombüse verlassen und mich geweigert, diese wieder zu betreten, solange die beiden Männer da ihr Unwesen trieben. Dann waren sie weg, wir begannen auszulaufen und ich begann zu schrubben. Nichts war das mit einfach Wegspülen. Das Speigatt gab alles zurück und ich musste die Jungs von Deck zu Hilfe holen, die mir unter Würgen und Fluchen den Abfluss frei machten.
Ich habe auch geflucht und gewürgt und mir geschworen, dass ich aussteige, wenn wieder keine Ablösung kommt. Dann konnte meinetwegen Inspektor Hemdenzipfel kochen.
Hamburg. Unser geschätzter Koch kam aus dem Urlaub zurück. Fand eine Kombüse vor, die glänzte. Und konnte gar nicht glauben, was in seiner Abwesenheit so alles passiert war.
Den letzten Besuch in „meiner“ Kombüse macht Sönke.
„Da. Von Thönke und den anderen. Wir wollten mal danke thagen“. Es war eine goldene Kette vom Basar in Alexandria. Ich habe sie heute noch.
Ich war von 49 auf 44 kg geschrumpft.
Gekocht habe ich nie mehr, aber ich bin aber im lokalen Vorstand einer internationalen Schlemmerkette.
Betreff: Re: wo ist kapitän bauer? - Gepostet: 06.09.2012 - 19:22 Uhr -
moin defi,
eine wunderbare Geschichte, kann mir vorstellen wie dir zumute war.
gruss holger
eine wunderbare Geschichte, kann mir vorstellen wie dir zumute war.
gruss holger
In majestätischer Einsamkeit dehnt sich das ewige Nordmeer….
Eckhard Drillich 
Ist auf letzte Reise gegangen
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Betreff: Re: wo ist kapitän bauer? - Gepostet: 06.09.2012 - 21:06 Uhr -
Einfach Klasse defi,
....Du hättest dein Brot auch als Autorin verdienen können,
war schon Klasse,wie Du die für Dich doch schöne-schreckliche
Zeit bildlich,lebendig und aussagefähig beschrieben hast.
Gruß Eckhard
....Du hättest dein Brot auch als Autorin verdienen können,
war schon Klasse,wie Du die für Dich doch schöne-schreckliche
Zeit bildlich,lebendig und aussagefähig beschrieben hast.
Gruß Eckhard
J.Schnütgen 
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Betreff: Re: wo ist kapitän bauer? - Gepostet: 06.09.2012 - 23:33 Uhr -
Hallo defi,
einfach schön...
Gruß Jürgen
einfach schön...
Gruß Jürgen
Wenn man Gedanken von einer Person stiehlt, ist das ein Plagiat,
stiehlt man von vielen, dann ist es Forschung.
stiehlt man von vielen, dann ist es Forschung.
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