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14 000 $
Ein betagtes etwas grösseres Kühlschiff vollgeladen mit Bananen näherte sich im diesigen Herbstwetter dem Schuppen 42 im Hamburger Hafen um seine aus Columbien stammende Ladung zu löschen.
An Bord war Luceno der 30 jahre junge Chiefmate aus den Philippinen wo auch bis auf den Chief (Deutscher)alle herkamen.Es war sein erstes Schiff als Chiefmate.
Vor2 Jahren war er als Dritter eingestiegen und hatte sich Dank seiner Tüchtigkeit hochgedient. Die Welt stand Ihm offen.
Als das Schiff fest war und die Gangway heruntergelassen war ging als einer der ersten Hans vom Schiffsausrüster German Seastore an Bord.
Er kannte Luceno seit er auf der “Appello” vor 2 Jahren angemustert hatte und eine Freundschaft hatte sich zwischen diesen beiden entwickelt.
Nun war endlich der Tag gekommen dem Luceno seit 2 Jahren entgegenfieberte.
Endlich wüerde er seine junge Frau und sein inzwischen 6jähriges Töchterchen
wiedersehen. Er war so aufgeregt ,seine Augen glänzten fiebrig.
Er erzählte Hans von den 14000 Dollar die er im Laufe der Jahre Cent für Cent angespart hatte und der Grundstein für die Zukunft dieser kleinen glücklichen Familie bilden sollten. Ein kleines bescheidenes Häuschen war in Batangas in Auftrag gegeben und es sollte fertig sein wenn Luceno nach Hause kam.
Diese 14 000$ hatte er in bar an Bord um Sie seinen gierigen Regierungsvertretern zu entziehen die Ihn und seine Kollegen zum Zwangsumtausch in Pesos zu schlechten Kursen nötigten um die Staatskasse des Marcos Clans aufzufüllen.
Es hat sich trotz vieler Regierungswechsel nichts an dieser Praxis geändert.
Nun nahm Hans den Luceno mit in die Stadt um Geschenke für seine Familie zu kaufen aber nicht von den 14 000$ sondern von dem Restguthaben bei seiner Abmusterung. Die 14tausend waren heilig. Endlose Briefe waren zwischen Batangas und der “Apello” hin und her gewandert in denen Luftschlösser gebaut und die Zukunft der kleinen Estelita bis ins letzte Detail geregelt wurden.
Sie hatten den Absprung aus dem Slum geschafft. Nun wurde eine besonders schöne Puppe gekauft, ein tolles Kleid und ein schöner Ring für seine Jocelyn.
Am Abend gingen Luceno und sein langjähriger Freund der Messemann Willy der aus dem gleichen Loch wie Luceno stammte zusammen mit Hans der Sie von Bord abholte essen. Die Apello sollte noch 3 Tage in Hamburg bleiben.
Es wurde ein gelungener Abend. Willy sollte nächste Reise abmustern und war auch dementsprechend aufgeheizt. Ziehen sich doch die letzten Tage bis zur Abmusterung endlos hin.
Am nächsten Tag als Hans wieder an Bord kam fand er einen total aufgelösten Luceno vor. Seine 14 000$waren weg. Der ganze Dampfer war in Aufruhr.
Lucenao war am Boden zerschmettert.Er lief weinend durch das Schiff und flehte alle an ihm zu sagen wer sein Geld gestohlen hatte.
Es stellte sich dann heraus das Willy der einzige war dem er das Geld und Versteck gezeigt hatte. Unter der Fensterbank Steuerbordseite hatte er die Platte gelöst und auf einer Querstrebe zwischen den Spanten eine kleine Plattform aus Holz gebaut und dort seinen Schatz verstaut. Unter Tränenausbrüchen erzählte er Hans,dass er Willy angefleht habe ,auf den Knien, das er Ihm die Hälfte des Geldes schenken würde wenn er es Ihm zurückgebe. Aber Willy blieb stur und behauptete steif und fest kein Geld gestohlen zu haben. Es half nicht dass Luceno ihm zu erklaeren versuchte ,dass Willy sein ganzes Leben zerstöre. Er blieb fest. Kammerdurchsuchungen brachten auch nichts. Hans sass bis spät Abenda bei Luceno und versuchte Ihn zu trösten und dachte fieberhaft über eine Lösung nach. Als Bettler komme ich nach Hause nach zwei Jahren Entbehrungen Strapazen nur der Traum von meiner glücklichen Familie hat mich aufrechterhalten schluchzte Luceno dieser total am Boden zerstörte liebenswerte Mensch. Hans packte Ihn in die Koje und wartete bis Luceno eingeschlafen war,dann ging er an Land. Am nächsten Morgen gegen 10 Uhr fuhr Hans wieder auf die Apello . Als er zum Schiff kam stand ein Polizeiwagen und eine Ambulanz an der Gangway und eine Tragbahre wurde runtergetragen. Ohne zu fragen wusste Hans das dies Luceno war der dort unter der Decke lag. Richtig. An Bord wurde Ihm erzählt ,dass Luceno sich in seiner Kammer am Wabel des Fensters unter der er seine 14 000$versteckt hatte aufgehängt hatte. Willy zog Hans zur Seite.

Hans Hans you have to believe me I did not steal Lucenos Money ,I would give my Life to get him back to life. Hans wusste nicht mehr was er glauben sollte.
Keiner glaubte Willy.
Er war der Dieb das stand für alle fest und besonders verstockt war er auch. Die Apello lief aus. Eine Rundreise sollte ca. 6 Wochen dauern dann wurde Sie wieder in Hamburg erwartet und Willy sollte abmustern. Hans schmiedete Pläne mit anderen Philippinos die in Hamburg wohnten ,Willy abzufangen und Ihm das gestohlene Geld abzunehmen falls Sie es bei Ihm fänden. Nach ca. 4 Wochen bekam Hans einen langen Brief von einer Bekannten aus Batangas. Lucenos Frau Jocelyn hatte diesen furchtbaren Schicksalsschlag nicht verwunden, sich in die Dunkelheit des Wahnsinns geflüchtet und dämmerte in einem Asylum vor sich hin. Die kleine Estelita wurde von einem Bruder Jocelyns mitgenommen. Jede Spur fehlte von Ihr.
Sie solle an den smokey mountains ausserhalb Manila als Lumpensammlerin von Ihrem Onkel als Sklavin gehalten werden so sagte das Gerücht. Die Zeit lief schnell und die ”Apello” kam wieder nach Hamburg. Einer der ersten die an Bord gingen war Hans. Als erstes suchte er Willy auf. Aber Willy war nicht aufzufinden . Auf nachfragen wurden Ihm ausweichende Antworten gegeben. Niemand schaute Hans in die Augen. Willy war einfach verschwunden. In einer dunkelen Nacht und Nebelaktion nahm die Wut der Seeleute überhand und sie entledigten sich Willy wie mann sich seit Jahrhunderten unbeliebsamer Gesellen auf See entledigte. Ohne Spuren.
Langsam wuchs Grass über dieses Drama.
Hans veränderte sein Wirkungsfeld und reiste nach Ostasien auf die Abwrackwerften um gebrauchte Maschinenteile Sammlerobjekte usw.zu kaufen und nach Europa zu verschiffen.
Auf einer dieser Reisen ,ca5 Jahre nach dem 14 000$ Ereignis war er wieder einmal in Bhavnagar im Teilstaat Gujarat in Indien.
Er wohnte dort immer im Sun`shine Hotel ,obwohl er die Schnauze von der Brennenden Sonne der Gujarat Wueste und dem Abwrackstrand Alang
gestrichen voll hatte.
In den 4-5 mal die er dort war hatte er einen Bettler namens Sahiid in sein Herz geschlossen und Ihm unter anderen Kleinigkeiten ein Fahrrad (ohne Gangschaltung) mit Anhänger gekauft. Durch diese verhältnismässig kleine Gabe wurde Sahiid und seine Familie gleich in eine andere Klasse katapultiert. Als Hans aber diesmal aus dem Hotelportal trat stand Sahiid dort in einem schneidigen Anzug und drei gutgebrauchten aber schönen TATA Taxis mit Fahrern.
Sahiid !fragte Hans was ist los hast du im Lotto gewonnen?
Nein Mista Bohma wie Hans sein Name dort war. Come here I will tell you a story ,and you will not believe me I guarantee.
Es stellte sich heraus das sein ältester Bruder ein Kuli in Alang auf einer Abwrackwerft war.
Beim auseinanderbrechen der Verschalung unterhalb der Chiefmatekammer fand er ein in Plastik gepacktes Bündel Dollar in 100$Noten die auf einer Querstrebe zwischen zwei Spanten lag und offensichtlich bei dem arbeiten des Schiffes und der Verbände in einem unglücklichen Augenblick als ein Spalt sich öffnete von dem darüberliegenden gebastelten Versteck heruntergefallen waren.
Sahiid`s Bruder nahm die Chance wahr trotz täglicher körperlichen Untersuchung das Geld aus der Abwrackwerft zu schmuggeln und er hatte Glück.
Wie hies das Schiff fragte Hans? Schau mal sagte Sahiid lächelnd und zeigte auf seine drei Taxis auf denen in grossen Buchstaben ”Apello Taxi”prangte. Wieviel Geld war das denn fragte Hans?
Sahiid lächelte und sagte :it is my Telephonenumber as well 14000.
Do you belive my story mistah Bohma ??
Yes Sahiid yes I believe you.

Gruss

Wahnsinns-Story!!! :x :cry: :shock:

wann kommen deine gesammelten werke heraus, castlestone?
macht so viel spass, das zu lesen.....

defi

Moin Ernst,

zum Jahres ausklang eine tolle Geschichte

Gruss holger

hallo Castlestone

eine sehr schöne ergreifende Geschichte.
Würde mich interessieren ob sie wahr ist.
Du solltest mit dem Bücher Schreiben weiter machen!
Gruß Roland

Muss ich auch sagen.
Gruss
Arminbauer